Das Umspannwerk Recklinghausen
Mehr als zwei Millionen Ziegel setzten Arbeiter in den Jahren 1927/28, um das Umspannwerk Recklinghausen-Süd, entworfen vom „Baubureau der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen" (VEW) unter Leitung des Baumeisters Carl Lill, zu vollenden.
Neben dem 110.000-Volt- Schalthaus entstand, direkt an Emscher und Rhein-Herne-Kanal und an der Stadtgrenze zu Herne gelegen, ein 10.000-Volt-Schalthaus mit Warte und Wohnhaus für die Mitarbeiter sowie ein Trafohaus. Der Gebäudekomplex sollte laut Bauantrag „...in seiner Gesamtwirkung zur Hebung des Stadtbildes“ beitragen, diente vor allem aber zum Schutz der Anlagen vor der hohen Luftverschmutzung und Luftfeuchtigkeit am Standort. Trotz verschiedentlicher Umbaumaßnahmen entsprach die Anlage Ende der 1980er Jahre nicht mehr dem technischen Standard. Die VEW entschied sich letztlich aber gegen den zunächst geplanten Abriss und für die Restaurierung der historischen Gebäudesubstanz.
Während der nun folgenden, von 1991 bis 1994 dauernden Arbeiten, wurde gleichzeitig auch die Umspannanlage auf eine moderne, gasisolierte SF6-Anlage umgerüstet. Die damit entstandene einmalige Kombination von Baudenkmal, technischem Denkmal und moderner Betriebsstätte wurde im Dezember 2000 mit der Eröffnung des Museums Strom und Leben weiter aufgewertet.
In der im Dezember 2009 eröffneten Fahrzeughalle wird die historische Dimension der Elektromobilität aufgearbeitet und gleichzeitig auch ein Ausblick in ihre Zukunft getan. In der Ausstellungshalle sind die historischen Fahrzeuge aus dem Bestand der RWE AG zu besichtigen.